Hochwild-Hegegemeinschaft Oberpfalz Nord/Veldensteiner Forst
Was ist eine Hochwild-Hegegemeinschaft? Wofür braucht man sie?
Eine Hochwild-Hegegemeinschaft ist ein im Jagdgesetz ausdrücklich vorgesehener freiwilliger Zusammenschluss der Inhaber bzw. Pächter mehrerer einzelner Jagdreviere zu einer Art Verwaltungsgemeinschaft. Zum Hochwild gehört u. a. das Rotwild, unsere in Deutschland größte Säugetier-Art. Weil das Rotwild große Flächen als seinen Lebensraum beansprucht, die einzelnen Jagdreviere aber eher kleinflächig sind, ist es sinnvoll, wenn sich viele Rotwildrevier-Inhaber zu einer Gemeinschaft zusammenschließen.
In unserer dicht besiedelten und nahezu flächendeckend von Menschen gestalteten Kulturlandschaft ist der Umgang mit dem Rotwild eine anspruchsvolle Aufgabe. Verantwortungsbewusste Grundbesitzer und Jäger wollen die sozial lebende Rudeltierart Rotwild dauerhaft erhalten und ihr in unserer Heimat ein artgerechtes Leben ermöglichen. Dafür ist die Hochwild-Hegegemeinschaft ein sinnvolles Instrument.
Wie sieht unsere Hochwild-Hegegemeinschaft aus?
Die Hochwild-Hegegemeinschaft Oberpfalz Nord/Veldensteiner Forst (HHG Opf.) liegt in Nordost-Bayern und erstreckt sich westlich der tschechischen Grenze über die bayerischen Regierungsbezirke Oberpfalz, Oberfranken und Mittelfranken. Insgesamt sind sechs Landkreise betroffen, Amberg/Sulzbach, Bayreuth, Neustadt/Waldnaab, Nürnberg, Tirschenreuth und Weiden.
Damit ist unsere Hochwild-Hegegemeinschaft eine der größten in Bayern.
die HHG Opf. in Zahlen:
Um die Verwaltung zu vereinfachen, ist die HHG Opf. in 4 Unterbezirke eingeteilt:
- Unterbezirk Mitte: ca. 38.000 ha, 28 Reviere, Jahres-Rotwildabschuss etwa 2.100 Stück
- Unterbezirk Nord: ca. 25.000 ha, 51 Reviere, Jahres-Rotwildabschuss etwa 100 Stück
- Unterbezirk Ost: ca. 21.000 ha, 28 Reviere, Jahres-Rotwildabschuss etwa 100 Stück
- Unterbezirk West: ca. 12.200 ha, 13 Reviere, Jahres-Rotwildabschuss etwa 250 Stück
Insgesamt erstreckt sich die HHG Opf. über etwa 96.000 ha und umfasst 123 Reviere. Pro Jahr werden durchschnittlich etwa 2.450 Stück Rotwild erlegt, was ungefähr 20 % der bayerischen Rotwildstrecke entspricht. Man kann davon ausgehen, dass in der HHG Opf. z. Zt. etwa 7.500 Stück Rotwild leben, also knapp 8 Stück pro Quadratkilometer. Diese sind allerdings, wie meist in der Natur, sehr ungleich verteilt.
Eine große Besonderheit in unserer HHG ist der Truppenübungsplatz Grafenwöhr. Er ist das Kernstück der HHG. Bei einer Größe von 23.000 ha ist der Übungsplatz für unbefugte Menschen gesperrt, was den dort lebenden Tieren die nötige Ruhe bietet. Durch günstige natürliche Gegebenheiten, eine behutsame und sachkundige land- und forstwirtschaftliche Nutzung und ein gut geregelter militärischer Übungsbetrieb ist ein u. a. für Rotwild optimaler Lebensraum auf großer Fläche entstanden. Die Rotwild-Dichte ist im Übungsplatz Grafenwöhr daher besonders hoch, der Jahres-Rotwildabschuss beträgt etwa 1.700 Stück.
Unsere Abschussrichtlinien zum Download
Die optimale Aufteilung eines gesunden Rotwild-Bestandes – also auch eines optimalen Rotwild-Abschussplanes – sieht folgendermaßen aus:
Hirsche Klasse I: 5 %
Hirsche Klasse II: 5 %
Hirsche Klasse III: 15 %
(Summe Hirsche: 25 %)
Alttiere: 20 %
Schmaltiere: 10 %
Kälber: 45 %
Wir wissen, dass wir von diesem Optimum noch etwas abweichen, vor allem in manchen Unterbezirken, aber wir arbeiten an einer Verbesserung!